Das Mercedes-Benz G-Modell ist schon im Serientrimm kein unauffälliges Leichtgewicht. Nun entwickeln Mercedes-Benz und der Spezialfahrzeughersteller ACS den noch extremeren Nachfolger des Bundeswehrfahrzeugs Enok 5.4, ein „LAPV“ (Light Armoured Patrol Vehicle) mit leichter Panzerung.
Das Militärfahrzeug verfügt über Portalachsen, die auch im Extrem-G-Modell G63 AMG 6×6 verbaut sind. Intern trägt das Auto den Namen Enok 6.1, wobei „Enok“ einen anderen Namen für den Marderhund und „6.1“ das Gesamtgewicht darstellt. 2015 hat die Bundeswehr 49 Exemplare des Fahrzeugs geordert, die bis Ende 2017 ausgeliefert werden sollen. Auffällig beim Erlkönig-Modell ist das Fahrwerk mit zwei Federbeinen pro Rad, das über Dämpfer mit externem Reservoir verfügt, wie sie sonst nur an Rallyefahrzeugen verbaut sind. Sogenannte „Beadlock“-Felgen mit verschraubtem äußeren Felgenring sollen ein sicheres Fahren mit sehr niedrigem Luftdruck – in Schnee und Sand oder bei Luftverlust durch Beschuss – ermöglichen, ohne dass der Reifen auf der Felge wandert.
Das Vorgängermodell Enok 5.4 überzeugte im Bundeswehr-Einsatz mit einer Ganzstahlfahrgastzelle, die einen Beschuss mit Hartkern- und Sturmgewehrmunition sowie die Explosion von Panzerabwehrminen aushält. Außerdem ist der Enok mit dem Sikorsky-S-65-Hubschrauber lufttransportfähig. Angetrieben wird der Mega-Mercedes von einem 184-PS-Dieselmotor, der dem Gefährt zu einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 95 km/h verhilft. Zwei bis sechs Personen finden im Enok Platz.